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Künstler: Limp Bizkit

Album: The unquestionable truth (Part 1)

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: Fehlanzeige

Autor: Tobias

Mit „Results may vary“ brachten mich Limp Bizkit 2003 auf die Palme. Mit „The unquestionable truth (Part 1)“ bringen sie mich nun zum explodieren: Ein weiteres Country Album ist es löblicherweise nicht geworden, dafür haben die selbsternannten Vorreiter des New Metal ihre Individualität völlig an den Nagel gehangen und klingen anno 2005 wie eine viertklassige Rage against the machine - Cover Band. Die Ähnlichkeit ist dabei nicht nur unglaublich auffällig, sondern auch eine Unverschämtheit. Die selbsternannten Vorreiter des New-Metal liefern einen ganz ganz dreisten Klau ab…

…und das auf einem wirklich unterirdischen Niveau: Der Opener „The propaganda“ kann wohl als Offenbarungseid eines Fred Durst verstanden werden, der seine, wenn auch höchst nervige, Eigenständigkeit seiner Stimme vollends aufgegeben hat, nur um wie ein fiebriger und kränkelder Zack de la Rocha zu klingen. Das ganze kommt wirklich unbeschreiblich peinlich und albern daher, das einem schlecht wird. “Abgerundet“ wird der Song von einer höchst seltsamen Chaos-Passage gegen Ende, die aber genauso vor sich hin plätschert wie der Rest des Songs. In dieselbe Kerbe schlägt das folgende „The truth“, welches sich lediglich durch einen noch einfallsloseren Refrain vom Opener “abhebt“. Schrecklich langweilig ist auch „The priest“ ausgefallen, was einem zumindest aber mit seinen lyrischen Ergüssen für kurze Zeit das blanke Entsetzen aus dem Gesicht schlägt und einen herzhaft zum lachen bringt. „I've got an idea. I think I'll just become a priest.”, gibt Durst hier zum Besten. Eine wirklich ganz hervorragende Idee, muss ich zugeben. Vor allem nach „The key“, was mit seien eineinhalb Minuten sehr wie ein Lückenfüller anmutet, würde wohl jeder Herrn Durst lieber in einer zünftigen Kirchenpredigt, als auf „The unquestionable truth (Part 1)“ zuhören. Der nun folgende fünfte Track des Albums „The channel“ könnte auch symptomatisch für das ganze Album stehen: Keine Ecken, keine Kanten, null Höhen, null Tiefen und einfach nur ermüdend. Jeder Vanilla Ninja Song rockt mehr. Mit „The story“ begibt sich dann auch der Rest der Mannschaft auf Dursts Level und spielt knapp 4 Minuten immer wieder das gleiche Riff. Dagegen wirken selbst Lagwagon wie musikalische Virtuosen. Zum Abschluss gibt’s „The surrender“, und sieh da, doch noch der “lang erwartete“ Country-Song, der gegen Ende noch drei Minuten mit irgendwelchen Geräuschen künstlich in die Länge gezogen wird. Bravo, die Herren! So habt ihr es sogar noch auf eine Spielzeit von 29 Minuten gebracht; 29 Minuten die an Langeweile und Monotonie wohl kaum noch zu überbieten sind. 

Mittlerweile ist mir auch klar, warum Limp Bizkit zu diesem Album keine Videos drehen wollen. Mit Edelmut und Kampf dem Kommerz hat das ganz sicher nichts zu tun, vielmehr wird man wohl wissen, dass selbst anspruchslose New Metal Kids sich diesen Unsinn nicht mehr rein pfeifen können. Mir kommt jetzt schon die Galle hoch, wenn ich an „The unquestionable Scheiß (Part 2)“ denke, denn die einzige nicht zu hinterfragende Wahrheit, die ich beim Hören dieses Albums erkannt habe, ist die, dass sich Limp Bizkit qualitativ in den absoluten Abgründen des Musikgeschäfts befinden.

Zumindest aber spielen sie jetzt keinen Country mehr…

 

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